Die Höhlenstadt und Warterei an der russischen Grenze

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Bevor wir unsere Reise fortsetzen, möchten wir an dieser Stelle nochmal allen unseren Unterstützern und Spendern danken. IHR SEID SPITZE!!! Unsere Spendentöpfe wachsen weiter; die Bab(v)arian Daredevils haben beeindruckende 2000€ gesammelt und auch die Taunus Daredevils haben die 1000€-Marke durchbrochen. Speziellen Dank geht an die Idsteiner Zeitung, das Hohenloher Tagblatt und das Landshuter Wochenblatt, durch die wir weitere Aufmerksamkeit generieren konnten. Wie ihr wisst, spenden wir ja am Ende der Reise unsere Autos (inkl. Ersatzteile, Werkzeug, Campingausrüstung, etc.), die versteigert werden und die Gelder aus dieser Versteigerung wandern wiederum in die Spendentöpfe. Es ist das 5. Mal, dass diese Rally stattfindet und zum jetzigen Zeitpunkt konnten die Teams bereits eine Gesamtsumme von über 23.000€ sammeln. Das ist mit großem Abstand Rekord und der Veranstalter überschlägt sich vor Begeisterung.

Nebenbei: Die beiden Feuerwehrfahrzeuge werden nicht versteigert, sondern direkt an die örtlichen Feuerwehren gespendet.

Falls noch jemand ein Scheinchen in den Topf werfen möchte, würde unser Dank euch auf ewig nachschleichen. Hier wird euch geholfen:

Taunus Daredevils

Bab(v)arian Daredevils

…und jetzt lasst uns ENDLICH die Motoren starten 😀

 

 

Tag 8: Von der Höhlenstadt Vardzia zur russischen Grenze

 

Wir sind in Vardzia, um die weltberühmte Höhlenstadt zu besuchen. Wir haben im Dunkeln gegenüber der Höhlenstadt gecampt und können uns jetzt das gesamte Kunstwerk im Hellen anschauen.

 

Wir müssen nicht ganz so früh aufstehen, da die Höhlenstadt (im Hintergrund) erst ab 10:00 Uhr für Besucher geöffnet wird.

Wir müssen nicht ganz so früh aufstehen, da die Höhlenstadt (im Hintergrund) erst ab 10:00 Uhr für Besucher geöffnet wird.

 

Wir haben Wäsche gewaschen. Keine Sorge, natürlich haben wir biologisch abbaubares Öko-Trallalla-Waschmittel dabei :-D Unsere Waschmaschine funktioniert folgendermaßen: Man nehme einen Bottich und weiche die Wäsche für mind. 10-15 Minuten ein. Dann wasche man sich die Füße, rein in den Bottich und nach Bedarf, mindestens wieder 10-15 Minuten, stampfen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Einfach auf der Stelle treten, die Wäsche ab und zu mal im Bottich umschichten, weiterstampfen :-D Dabei kann man sich auch unterhalten und ein Bier trinken ;-) Dann die Wäsche ausspülen, auswringen und aufhängen: fertig :-D

Wir haben Wäsche gewaschen. Keine Sorge, natürlich haben wir biologisch abbaubares Öko-Trallalla-Waschmittel dabei 😀 Unsere Waschmaschine funktioniert folgendermaßen: Man nehme einen Bottich und weiche die Wäsche für mind. 10-15 Minuten ein. Dann wasche man sich die Füße, rein in den Bottich und nach Bedarf, mindestens wieder 10-15 Minuten, stampfen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Einfach auf der Stelle treten, die Wäsche ab und zu mal im Bottich umschichten, weiterstampfen 😀 Dabei kann man sich auch unterhalten und ein Bier trinken 😉 Dann die Wäsche ausspülen, auswringen und aufhängen: fertig 😀

 

Frühstücksausblick

Frühstücksausblick

 

Unser Campingplatz der letzten Nacht

Unser Campingplatz der letzten Nacht

 

Wir bekommen Besuch…

Wir bekommen Besuch…

 

…und sind nicht alleine beim Frühstück :-D

…und sind nicht alleine beim Frühstück 😀

 

Hat diese Kuh etwa ein Auge auf die Möhre geworfen? ;-)

Hat diese Kuh etwa ein Auge auf die Möhre geworfen? 😉

 

Frühstückausblick

Frühstückausblick

 

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Wir machen uns auf den Weg und parken unsere Autos auf der anderen Talseite auf dem Besucherparkplatz (mittig im Bild). Wir sind etwas früh dran und werden mal wieder auf unsere Autos angesprochen. Bereits in Rumänien und Ungarn haben wir viel anerkennende Blicke für unsere Autos erhalten. Opels und speziell unsere Astra-Baureihe ist äußerst beliebt. Hier in Georgien scheint unser Opel Astra die absolute Macht zu sein. Man sieht das Fahrzeug überall, jeder scheint eins haben zu wollen. Mit den Leuten auf dem Parkplatz können wir uns zwar leider nicht unterhalten, aber sie zeigen mit den Fingern auf unsere Autos, heben breit lächelnd die Daumen und machen mit den Händen Wellenbewegungen, die Bergauf- und abfahrten simulieren sollen. Naja, und der optische Auftritt unserer Autos trägt bestimmt dazu bei, etwas Aufmerksamkeit zu erreigen ;-) Auch der Veranstalter ist begeistert, dass wir uns Astras zugelegt haben, da erwartet wird, bei der Versteigerung Höchstpreise für diese Autos zu erzielen. Im letzten Jahr wurde einem Team fast die Einreise nach Tadschikistan verwehrt; nicht wegen eines Zollvergehens, sondern weil die Zöllner den Wagen direkt an der Grenze selber kaufen wollten und zwar für über 2.000€. Wir haben für unsere Autos jeweils 900€ bezahlt und erwarten einen Verkaufspreis, der mindestens bei 2.500€ liegt. Drückt die Daumen! Und jetzt geht’s den Berg rauf…

Wir machen uns auf den Weg und parken unsere Autos auf der anderen Talseite auf dem Besucherparkplatz (mittig im Bild). Wir sind etwas früh dran und werden mal wieder auf unsere Autos angesprochen. Bereits in Rumänien und Ungarn haben wir viel anerkennende Blicke für unsere Autos erhalten. Opels und speziell unsere Astra-Baureihe ist äußerst beliebt. Hier in Georgien scheint unser Opel Astra die absolute Macht zu sein. Man sieht das Fahrzeug überall, jeder scheint eins haben zu wollen. Mit den Leuten auf dem Parkplatz können wir uns zwar leider nicht unterhalten, aber sie zeigen mit den Fingern auf unsere Autos, heben breit lächelnd die Daumen und machen mit den Händen Wellenbewegungen, die Bergauf- und abfahrten simulieren sollen. Naja, und der optische Auftritt unserer Autos trägt bestimmt dazu bei, etwas Aufmerksamkeit zu erreigen 😉 Auch der Veranstalter ist begeistert, dass wir uns Astras zugelegt haben, da erwartet wird, bei der Versteigerung Höchstpreise für diese Autos zu erzielen. Im letzten Jahr wurde einem Team fast die Einreise nach Tadschikistan verwehrt; nicht wegen eines Zollvergehens, sondern weil die Zöllner den Wagen direkt an der Grenze selber kaufen wollten und zwar für über 2.000€. Wir haben für unsere Autos jeweils 900€ bezahlt und erwarten einen Verkaufspreis, der mindestens bei 2.500€ liegt. Drückt die Daumen! Und jetzt geht’s den Berg rauf…

 

Ursprünglich wurde die Höhlenstadt im 12. Jahrhundert als Verteidigungsposten gegen die Türken gebaut. Wir sind fasziniert, wie die Leute damals ohne jegliche Maschinen, sondern mit einfachsten Hämmern und Meißeln die Höhlen buchstäblich aus dem Berg rausgekratzt haben. Später wurde die Höhlenstadt nicht nur militärisch benutzt und weiter ausgebaut. Zu goldenen Zeiten gab es hier 3000 (!) Wohnungen mit jeweils 3 Zimmern, also ca. 9000 Zimmer, in denen bis zu 50.000 Menschen gewohnt haben (plus Geschäfte, Werkstätten etc. was man halt so für ein Stadtleben braucht). Die Wasserversorgung wurde über Keramikleitungen aus den Bergen sichergestellt. Wir sind schwerst beeindruckt und können uns gar nicht vorstellen, wie die Versorgung von 50.000 Menschen damals mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt wurde.

Ursprünglich wurde die Höhlenstadt im 12. Jahrhundert als Verteidigungsposten gegen die Türken gebaut. Wir sind fasziniert, wie die Leute damals ohne jegliche Maschinen, sondern mit einfachsten Hämmern und Meißeln die Höhlen buchstäblich aus dem Berg rausgekratzt haben. Später wurde die Höhlenstadt nicht nur militärisch benutzt und weiter ausgebaut. Zu goldenen Zeiten gab es hier 3000 (!) Wohnungen mit jeweils 3 Zimmern, also ca. 9000 Zimmer, in denen bis zu 50.000 Menschen gewohnt haben (plus Geschäfte, Werkstätten etc. was man halt so für ein Stadtleben braucht). Die Wasserversorgung wurde über Keramikleitungen aus den Bergen sichergestellt. Wir sind schwerst beeindruckt und können uns gar nicht vorstellen, wie die Versorgung von 50.000 Menschen damals mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt wurde.

 

Die Höhlenstadt wurde später in ein Kloster umfunktioniert.

Die Höhlenstadt wurde später in ein Kloster umfunktioniert.

 

: „Do not enter the premises of the monks.” Heute leben immer noch Mönche hier, allerdings sind es nur noch 6.

„Do not enter the premises of the monks.” Heute leben immer noch Mönche hier, allerdings sind es nur noch 6.

 

Die Wohnungen der Mönche.

Die Wohnungen der Mönche.

 

Nach einem Erdbeben sind die meisten der 3.000 Wohnungen weggebrochen. Heute sind noch ca. 750 Wohnungen mehr oder weniger erhalten.

Nach einem Erdbeben sind die meisten der 3.000 Wohnungen weggebrochen. Heute sind noch ca. 750 Wohnungen mehr oder weniger erhalten.

 

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Ratet mal, wo dieser Bab(v)arian Daredevil herkommt :-D

Ratet mal, wo dieser Bab(v)arian Daredevil herkommt 😀

 

Treppe rauf…

Treppe rauf…

 

…Treppe runter

…Treppe runter

 

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Selfie-Time :-D

Selfie-Time 😀

 

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Die innenliegenden Gänge sind keine 1,50m hoch.

Die innenliegenden Gänge sind keine 1,50m hoch.

 

Einer der Mönche

Einer der Mönche

 

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: In vielen der leeren Wohnungen haben sich Mauersegler eingenistet. Wir beweisen unser Talent als Naturfotograf: Genau in dem Moment, in dem die Mutter sich im Endanflug befindet, reißen alle drei Piepmätze den Schnabel auf. Auf dieses Foto wartet so mancher Naturfotograf eine lange Weile :-)

: In vielen der leeren Wohnungen haben sich Mauersegler eingenistet. Wir beweisen unser Talent als Naturfotograf: Genau in dem Moment, in dem die Mutter sich im Endanflug befindet, reißen alle drei Piepmätze den Schnabel auf. Auf dieses Foto wartet so mancher Naturfotograf eine lange Weile 🙂

 

Wir fahren weiter und wollen zu den heißen Quellen, um ein Bad zu nehmen ;-) Leider ist der Pool, der für diese Zwecke angelegt wurde, geschlossen. Aber das Überdruckventil eignet sich auch als Dusche :-D

Wir fahren weiter und wollen zu den heißen Quellen, um ein Bad zu nehmen 😉 Leider ist der Pool, der für diese Zwecke angelegt wurde, geschlossen. Aber das Überdruckventil eignet sich auch als Dusche 😀

 

: In einem kleinen Dorf holen wir uns am Kiosk frisches Fladenbrot, Wurst und Räucherkäse. Während wir unseren Mittagssnack genießen, treibt ein Hirte seine Kühe über die Straße (im Hintergrund). Überhaupt scheinen die Kühe in Georgien einen guten Teil ihrer Zeit auf der Straßen zu verbringen. Wir haben einen „Kuhfunk“ eingerichtet: Das vorausfahrende Fahrzeug warnt den zweiten Wagen über Funk, wenn mal wieder Viechzeug mitten auf der Straße steht. Insbesondere nachts ist das kein Spaß: Eine schwarze Kuh in der schwarzen Nacht auf einer unbeleuchteten schwarzen Teerstraße hebt sich nicht so wirklich gut ab ;-)

In einem kleinen Dorf holen wir uns am Kiosk frisches Fladenbrot, Wurst und Räucherkäse. Während wir unseren Mittagssnack genießen, treibt ein Hirte seine Kühe über die Straße (im Hintergrund). Überhaupt scheinen die Kühe in Georgien einen guten Teil ihrer Zeit auf der Straßen zu verbringen. Wir haben einen „Kuhfunk“ eingerichtet: Das vorausfahrende Fahrzeug warnt den zweiten Wagen über Funk, wenn mal wieder Viechzeug mitten auf der Straße steht. Insbesondere nachts ist das kein Spaß: Eine schwarze Kuh in der schwarzen Nacht auf einer unbeleuchteten schwarzen Teerstraße hebt sich nicht so wirklich gut ab 😉

 

An einer natürlichen Quelle füllen wir unsere Brauchwasserkanister auf. Da es sich um Quellwasser handelt, könnten wir dieses im Notfall auch als Trinkwasser verwenden. Aber bis dahin bleiben wir lieber bei versiegeltem Flaschenwasser ;-)

An einer natürlichen Quelle füllen wir unsere Brauchwasserkanister auf. Da es sich um Quellwasser handelt, könnten wir dieses im Notfall auch als Trinkwasser verwenden. Aber bis dahin bleiben wir lieber bei versiegeltem Flaschenwasser 😉

 

Wir halten an einem Gemüsestand…

Wir halten an einem Gemüsestand…

 

…und gönnen uns leckere Äpfel, Gurken und Tomaten :-)

…und gönnen uns leckere Äpfel, Gurken und Tomaten 🙂

 

Es ist einfach brutal heiß; wir haben das Gefühl, wir sitzen in einem Pizzaofen DRIN ;-) Wir trinken Liter für Liter und brauchen trotzdem so gut wie keine Toilettenpausen, was nicht gut ist. Nicht nur uns macht die Temperatur zu schaffen, auch unsere Kameras und Mobiltelefone, die für die Navigation unerlässlich sind, scheinen an die Belastungsgrenze zu kommen und glühen.

Es ist einfach brutal heiß; wir haben das Gefühl, wir sitzen in einem Pizzaofen DRIN 😉 Wir trinken Liter für Liter und brauchen trotzdem so gut wie keine Toilettenpausen, was nicht gut ist. Nicht nur uns macht die Temperatur zu schaffen, auch unsere Kameras und Mobiltelefone, die für die Navigation unerlässlich sind, scheinen an die Belastungsgrenze zu kommen und glühen.

 

Der Kuhfunk schreit mal wieder „STOP“

Der Kuhfunk schreit mal wieder „STOP“

 

Wir fahren durch Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Es ist Sonntag und die Stadt ist sehr ruhig, die Geschäfte sind zu. Wir suchen einen Kiosk, um unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen.

Wir fahren durch Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Es ist Sonntag und die Stadt ist sehr ruhig, die Geschäfte sind zu. Wir suchen einen Kiosk, um unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen.

 

Tiflis

Tiflis

 

Tiflis

Tiflis

 

Wir haben einen Supermarkt gefunden und haben 60 Liter Trinkwasser gekauft. Damit sollten wir ein paar Tage zurechtkommen und verlassen Tiflis.

Wir haben einen Supermarkt gefunden und haben 60 Liter Trinkwasser gekauft. Damit sollten wir ein paar Tage zurechtkommen und verlassen Tiflis.

 

Wir machen uns auf den Weg zur russischen Grenze.

Wir machen uns auf den Weg zur russischen Grenze.

 

Auf dem Weg zur russischen Grenze halten wir kurz an der Festung Ananuri für ein Alibi-Foto, damit wir nicht als Kulturbanausen durchgehen ;-)

Auf dem Weg zur russischen Grenze halten wir kurz an der Festung Ananuri für ein Alibi-Foto, damit wir nicht als Kulturbanausen durchgehen 😉

 

Unser Plan ist, abends an der russischen Grenze anzukommen und dort zu übernachten. Am nächsten Morgen wollen wir gleich, wenn die Grenze um 8.00 Uhr aufmacht, vorne in der Schlange stehen und gleich durchrutschen, denn dann müssen wir durch den Kaukasus. Wir nehmen natürlich die Hauptverkehrsader, die nicht sonderlich prekär ist, aber mit Krisengebieten in der Nähe wollen wir nicht allzulange dort verweilen und natürlich schon gar nicht dort campen. Damit wir nicht in Bedrängnis geraten, im Kaukasus nach einer Tankstelle suchen zu müssen, tanken wir noch in Georgien wieder die Autos inkl. Reservekanister voll. Als wir die Tankstelle verlassen, fängt es an zu gewittern und zu regnen, als gäbe es kein Morgen mehr. Zelten bei geöffneten Schleusen? Klingt nicht sonderlich verlockend 😉 Insofern entschließen wir uns schweren Herzens zu einer Hotelübernachtung, was angesichts des Ausblicks auf eine Dusche (nach 2 Tagen ohne) und ein weiches Bett doch gar nicht so schlecht klingt. Wir steuern das Hotel „Carpe Diem“ an und freuen uns über ein kühles Bier an der Bar 😀 Wir haben „nur“ 370km geschafft, aber heute haben wir kein schlechtes Gewissen, denn so war der Plan, damit die 300km am nächsten Tag durch den Kaukasus in einem Rutsch auch schaffen. Allerdings ist unser Hotel noch 40km von der Grenze entfernt, also müssen wir etwas früher aufstehen am nächsten Morgen…

 

 

Tag 9: Durch den Kaukasus nach Elista

 

Wir fühlen uns vorbildlich 😀 alles ist ordentlich durchgeplant und wird entsprechend in die Tat umgesetzt: Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker, alle Mann stehen auf, wir haben gut im Hotel „Carpe Diem“ geschlafen, packen und um 7.00 Uhr ist Abfahrt, denn wir haben noch 45 Minuten Fahrt bis zur Grenze und wollen um 8.00 Uhr dort sein. Also: los geht’s…

 

…noch schnell ein Foto von unserem Hotel…

…noch schnell ein Foto von unserem Hotel…

 

…das doch tatsächlich in einem Ski-Gebiet liegt und zwar in einem sehr schönen, zumindest im Sommer :-D

…das doch tatsächlich in einem Ski-Gebiet liegt und zwar in einem sehr schönen, zumindest im Sommer 😀

 

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Auf dem Weg zur Grenze

Auf dem Weg zur Grenze

 

Grün :-D

Grün 😀

 

…und ZACK ist unser schöner Plan beim Teufel: nach nur 10km reihen wir uns in eine Autoschlange ein. Wir befragen einen Polizisten, der uns mit Händen und Füßen zu verstehen gibt, dass die Grenze geschlossen wurde und wir ca. 1h hier warten müssten. Das riecht nach Blockabfertigung.

…und ZACK ist unser schöner Plan beim Teufel: nach nur 10km reihen wir uns in eine Autoschlange ein. Wir befragen einen Polizisten, der uns mit Händen und Füßen zu verstehen gibt, dass die Grenze geschlossen wurde und wir ca. 1h hier warten müssten. Das riecht nach Blockabfertigung.

 

Nicht verzagen, Bernd fragen: Die originale Doha-Kaffeemaschine (im Vordergrund auf dem blauen Gaskocher) durfte noch nie auf einer Camping-Tour fehlen und rettet auch heute wieder Leben :-D

Nicht verzagen, Bernd fragen: Die originale Doha-Kaffeemaschine (im Vordergrund auf dem blauen Gaskocher) durfte noch nie auf einer Camping-Tour fehlen und rettet auch heute wieder Leben 😀

 

Das Hotel hat zu unserer Abfahrt noch kein Frühstück serviert, also haben sie uns eine Überlebensbox gepackt: Sandwich mit Ketchup und Mayonnaise, hartgekochtes Ei, Gurke (im Ganzen) und Riesen-Tomate. Die Pommes (ja, Pommes!), die sie uns auch noch zum Frühstück geben wollten, haben wir dankend abgelehnt :-D Zum Glück sind wir mit allen möglichen Küchenutensilien inkl. Messern und Schneidebrettern ausgerüstet und rücken dem Gemüse auf die Pelle: wirklich köstlich :-)

Das Hotel hat zu unserer Abfahrt noch kein Frühstück serviert, also haben sie uns eine Überlebensbox gepackt: Sandwich mit Ketchup und Mayonnaise, hartgekochtes Ei, Gurke (im Ganzen) und Riesen-Tomate. Die Pommes (ja, Pommes!), die sie uns auch noch zum Frühstück geben wollten, haben wir dankend abgelehnt 😀 Zum Glück sind wir mit allen möglichen Küchenutensilien inkl. Messern und Schneidebrettern ausgerüstet und rücken dem Gemüse auf die Pelle: wirklich köstlich 🙂

 

„Das ist hier alles noch viel zu früh…“

„Das ist hier alles noch viel zu früh…“

 

Wir wollen sicher gehen, dass wir den besten Weg durch den Kaukasus wählen. Frank quatscht die Russen vor uns an, zeigt ihnen unsere Karten und fragt nach ihrer Empfehlung.

Wir wollen sicher gehen, dass wir den besten Weg durch den Kaukasus wählen. Frank quatscht die Russen vor uns an, zeigt ihnen unsere Karten und fragt nach ihrer Empfehlung.

 

Wir haben grade den Kaffee geschlürft und fühlen uns halbwegs ansprechbar, als jemand pfeift. Wie von der Tarantel gestochen, springen alle zu den Autos, wir natürlich auch. Der Polizist hat den Schlagbaum vor uns geöffnet und lässt einige Autos durch. Es beginnt eine wilde Jagd mit waghalsigen Überholmanövern. Keiner will seinen Platz in der Schlange verlieren, viele versuchen vorzudrängeln. Wir beobachten haarsträubende Manöver; die Vordrängler werden abgedrängt, Lücken werden dichtgemacht, keiner will natürlich niemanden reinlassen. Die Beschaffenheit der Straße ändert sich dramatisch ins Negative, die Fahrbahndecke ist quasi nicht mehr existent. Das ist kein Grund, langsamer zu fahren ;-) Wir tun es den Einheimischen gleich und versuchen, an unserem Vordermann dranzubleiben. Das kostet uns einige graue Haare und jede Menge Nerven :-D

Wir haben grade den Kaffee geschlürft und fühlen uns halbwegs ansprechbar, als jemand pfeift. Wie von der Tarantel gestochen, springen alle zu den Autos, wir natürlich auch. Der Polizist hat den Schlagbaum vor uns geöffnet und lässt einige Autos durch. Es beginnt eine wilde Jagd mit waghalsigen Überholmanövern. Keiner will seinen Platz in der Schlange verlieren, viele versuchen vorzudrängeln. Wir beobachten haarsträubende Manöver; die Vordrängler werden abgedrängt, Lücken werden dichtgemacht, keiner will natürlich niemanden reinlassen. Die Beschaffenheit der Straße ändert sich dramatisch ins Negative, die Fahrbahndecke ist quasi nicht mehr existent. Das ist kein Grund, langsamer zu fahren 😉 Wir tun es den Einheimischen gleich und versuchen, an unserem Vordermann dranzubleiben. Das kostet uns einige graue Haare und jede Menge Nerven 😀

 

Die LKW-Schlange ist elend lang; diese Fahrer müssen sich wohl noch ein Weilchen gedulden, während die PKWs vorbeifahren können.

Die LKW-Schlange ist elend lang; diese Fahrer müssen sich wohl noch ein Weilchen gedulden, während die PKWs vorbeifahren können.

 

Wir jagen durch die Ortschaften mit 50er-, teilweise 30er-Zonen. Wir verteidigen unseren Platz in der Schlange und sausen wie die anderen mit 80, 100kmh und noch schneller durch die Orte. Wehe dem, der versucht, die Straße zu überqueren. Wenn die Polizei (noch sind wir in Georgien) hier Blitzer aufstellen würde, könnte sie sich einer 100%igen Trefferquote sicher sein.

Wir jagen durch die Ortschaften mit 50er-, teilweise 30er-Zonen. Wir verteidigen unseren Platz in der Schlange und sausen wie die anderen mit 80, 100kmh und noch schneller durch die Orte. Wehe dem, der versucht, die Straße zu überqueren. Wenn die Polizei (noch sind wir in Georgien) hier Blitzer aufstellen würde, könnte sie sich einer 100%igen Trefferquote sicher sein.

 

Wir kommen an der georgischen Grenze an. Die Abfertigung ist unkompliziert, die Grenzler sind freundlich und stempeln unsere Pässe.

Wir kommen an der georgischen Grenze an. Die Abfertigung ist unkompliziert, die Grenzler sind freundlich und stempeln unsere Pässe.

 

Die georgische Grenze (Fahne im Hintergrund) haben wir passiert; jetzt fahren wir durch’s Niemandsland zur russischen Grenze…

Die georgische Grenze (Fahne im Hintergrund) haben wir passiert; jetzt fahren wir durch’s Niemandsland zur russischen Grenze…

 

…und stehen…schon wieder…und stehen…und stehen…Es ist zum Haareausreißen; mehrere Stunden schieben wir uns cm für cm weiter, die russische Grenzabfertigung scheint gähnend langsam voranzuschreiten. Wir schlafen fast am Steuer ein; egal, falls wieder ein Auto durchkommt, wird uns unser Hintermann schon wecken. Soldaten patrouillieren auf der Gegenspur ständig auf und ab. Endlich kommen wir an der Grenze an: Einreiseformulare in doppelter Ausfertigung ausfüllen, Pässe vorzeigen, niemand spricht Englisch, ach ihr habt Autos dabei? Dann müsst ihr noch Zoll-Dokumente ausfüllen…zum Glück führt uns der Grenzler zu einer sehr netten Zöllnerin, die fließend Englisch spricht (das sich nicht so anhört, als ob sie das hier gelernt hätte), denn die Formulare sind nur auf kyrillisch :-D Und so weiter und so fort und irgendwann sind wir ENDLICH durch: HURRA! Die ganze Nummer hat uns 6,5h gekostet. Na super, das riecht doch schon wieder nach einer Nachtfahrt, denn wir haben harte Etappenziele, die wir unbedingt erreichen wollen. Jetzt aber Vollgas!

…und stehen…schon wieder…und stehen…und stehen…Es ist zum Haareausreißen; mehrere Stunden schieben wir uns cm für cm weiter, die russische Grenzabfertigung scheint gähnend langsam voranzuschreiten. Wir schlafen fast am Steuer ein; egal, falls wieder ein Auto durchkommt, wird uns unser Hintermann schon wecken. Soldaten patrouillieren auf der Gegenspur ständig auf und ab. Endlich kommen wir an der Grenze an: Einreiseformulare in doppelter Ausfertigung ausfüllen, Pässe vorzeigen, niemand spricht Englisch, ach ihr habt Autos dabei? Dann müsst ihr noch Zoll-Dokumente ausfüllen…zum Glück führt uns der Grenzler zu einer sehr netten Zöllnerin, die fließend Englisch spricht (das sich nicht so anhört, als ob sie das hier gelernt hätte), denn die Formulare sind nur auf kyrillisch 😀 Und so weiter und so fort und irgendwann sind wir ENDLICH durch: HURRA! Die ganze Nummer hat uns 6,5h gekostet. Na super, das riecht doch schon wieder nach einer Nachtfahrt, denn wir haben harte Etappenziele, die wir unbedingt erreichen wollen. Jetzt aber Vollgas!

 

Die Russen haben einen an der Klatsche mit ihrem Polizeifimmel. ÜBERALL patrouillieren Polizeifahrzeuge, wir fahren ständig an Verkehrskontrollen vorbei, wo Polizisten nach Gusto die Autos rauswinken und kontrollieren. Natürlich erwischt es auch uns. Alles nicht so dramatisch, sie kontrollieren meist nur die Papiere und verlieren recht schnell das Interesse an uns. Um noch einen draufzusetzen, stellen sie gerne hin und wieder diese Attrappen auf :-D

Die Russen haben einen an der Klatsche mit ihrem Polizeifimmel. ÜBERALL patrouillieren Polizeifahrzeuge, wir fahren ständig an Verkehrskontrollen vorbei, wo Polizisten nach Gusto die Autos rauswinken und kontrollieren. Natürlich erwischt es auch uns. Alles nicht so dramatisch, sie kontrollieren meist nur die Papiere und verlieren recht schnell das Interesse an uns. Um noch einen draufzusetzen, stellen sie gerne hin und wieder diese Attrappen auf 😀

 

Innerhalb von 10 Minuten geraten wir 2x (!) in eine Polizeikontrolle… haben die echt nix besseres zu tun?!? Als wir grade fertig sind und losfahren wollen, zieht ein riesiger Motorrad-Konvoi rein. Wir erkennen auf den Fahnen und den Kutten (die Leder-Westen der Biker) das Zeichen der „Wölfe“, einer russischen Motorrad-Gang.

Innerhalb von 10 Minuten geraten wir 2x (!) in eine Polizeikontrolle… haben die echt nix besseres zu tun?!? Als wir grade fertig sind und losfahren wollen, zieht ein riesiger Motorrad-Konvoi rein. Wir erkennen auf den Fahnen und den Kutten (die Leder-Westen der Biker) das Zeichen der „Wölfe“, einer russischen Motorrad-Gang.

 

Wer erkennt ihn? ;-)

Wer erkennt ihn? 😉

 

Es ist heiß und trocken. In anderen Teilen der Welt nennt man das hier „Buschfeuer“…

Es ist heiß und trocken. In anderen Teilen der Welt nennt man das hier „Buschfeuer“…

 

…eine Feuerwehr versucht, der Lage Herr zu werden. „Möhre“ könnte sich zumindest optisch einreihen ;-)

…eine Feuerwehr versucht, der Lage Herr zu werden. „Möhre“ könnte sich zumindest optisch einreihen 😉

 

Sonnenuntergang im Rückspiegel…wir werden wohl wieder im Dunkeln einen Campingplatz suchen müssen.

Sonnenuntergang im Rückspiegel…wir werden wohl wieder im Dunkeln einen Campingplatz suchen müssen.

 

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Die russischen Straßen entpuppen sich als bemerkenswert gut, wir haben mit viel schlimmeren gerechnet. Insofern trauen wir uns, im Dunkeln noch ein gutes Stück zu fahren. Dabei wenden wir, wenn immer es möglich ist, folgende Taktik an: Wir suchen uns ein Auto mit einheimischem Kennzeichen (das lässt darauf schließen, dass der Fahrer sich hier auskennt) und nicht halsbrecherischer, aber auch nicht zimperlicher Fahrweise (und diese Auswahl ist groß 😉 ), und hängen uns dran. Den benutzen wir somit als Geschwindigkeitsbegrenzungsüberschreitungsindikator, Polizeikontrollenfrühwarner, Blitzerwarnsystem und Schlaglochsuchgerät 😉 Nach Mitternacht durchqueren wir Elista und haben die Nase voll. Wir biegen von der Hauptverkehrsader ab, fahren durch ein Dorf von der Straße weg auf einen Feldweg und schlagen unser Nachtlager auf einer Art Lichtung auf. 790km seit heute früh um 7.00 Uhr sind trotz Verplemperei von 6,5h an der Grenze eine ganz ansehnliche Leistung…finden wir zumindest und sinken nach einem Feierabendweinchen in einen tiefen Schlaf.

 

 

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